Überblick
Die Geschichte des Line Dance
Line Dance ist ein Gruppentanz, bei dem jeder für sich tanzt, aber alle gemeinsam in Reihen und synchron zur Musik. Seine Ursprünge reichen bis ins 20. Jahrhundert zurück, besonders in den USA. In der beliebten Fernsehsendung American Bandstand wurden bereits ab 1952 regelmäßig neue Tänze vorgestellt. Während in vielen Clubs und Bars weiterhin Paartanz dominierte, bot Line Dance eine coole Alternative für alle, die auch allein tanzen wollten.
Einer der bekanntesten Line Dances ist der Electric Slide, den Ric Silver 1976 für die Eröffnung einer Disco in New York kreierte. Mit Filmen wie Saturday Night Fever (1977) bekam Line Dance dann noch mehr Aufmerksamkeit.
Besonders die Country-Musik-Szene hat Line Dance für sich entdeckt und ihn über Jahre hinweg mit Songs wie Achy Breaky Heart von Billy Ray Cyrus (1992) populär gemacht. Mittlerweile wird nicht mehr nur zu Country getanzt – es gibt Line Dance-Choreografien für Pop, Rock und sogar klassische Musik.
In Deutschland wurde Line Dance 2002 als Freizeitsport anerkannt. Viele Sportvereine bieten Kurse an, und das Beste daran: Man braucht keinen Tanzpartner! Es gibt sogar eine spezielle Prüfung im Rahmen des Deutschen Tanzsportabzeichens (DTSA).
Wie ist ein Line Dance aufgebaut?
Jeder Tanz besteht aus einer festen Schrittfolge, die sich wiederholt – meist nach 8, 32, 48 oder 64 Schritten. Manche Tänze drehen sich nach einer bestimmten Anzahl von Schritten in eine andere Richtung, sodass man nach und nach alle Wände des Raums „bespielt“. Man spricht hier von 1-Wall, 2-Wall oder 4-Wall Tänzen.
Besonders fortgeschrittene Tänzer setzen auf sogenannte Variationen – kleine Änderungen oder Ergänzungen in den Schritten, die dem Tanz eine persönliche Note geben. Je nach Musik gibt es auch Restarts (eine Unterbrechung und ein neuer Einstieg in den Tanz) oder Tags (kleine Zwischensequenzen, die zur Musik passen).

Die wichtigsten Grundschritte
- Rock Step – Ein Schritt nach vorn, dann das Gewicht zurück auf den anderen Fuß.
- Step Turn – Ein Schritt nach vorne, dann auf dem Fuß eine Drehung ausführen.
- Grapevine – Ein seitlicher Schritt, dann überkreuzen, wieder seitwärts und schließen.
Eine Übersicht der Grundschitte findest du hier:
Get in LineDie Dancefloor-Etikette
Damit es auf der Tanzfläche nicht chaotisch wird, gibt es ein paar ungeschriebene Regeln. Tänzer, die sich viel bewegen (wie Paartänzer), tanzen außen auf der Tanzfläche, während Line Dancer in der Mitte bleiben. Außerdem achtet man darauf, genügend Abstand zu anderen zu halten – niemand mag es, aus Versehen angerempelt zu werden!
Kleidung
Beim Line Dance gibt es keine feste Kleiderordnung. Viele Tänzer tragen Outfits, die zur Musik passen. Besonders bei Country-Musik sieht man oft Cowboyhüte, Stiefel und Gürtel mit großer Schnalle. Wer an Turnieren teilnimmt, setzt oft auf auffällige Tanzkleidung, die man auch aus dem klassischen Turniertanz kennt.
Line Dance verbindet
Das Schöne am Line Dance? Man kann überall auf der Welt mittanzen, auch wenn man die anderen Tänzer nicht kennt und ihre Sprache nicht spricht. Besonders beliebt ist Line Dance in den USA, aber auch in Europa – in Deutschland, England und den Niederlanden – sowie in Asien gibt es viele begeisterte Line Dancer.
Ob jung oder alt, allein oder in der Gruppe – Line Dance macht einfach Spaß und hält fit!